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Value-based Healthcare

Wert schaffen mit Value-based Healthcare: Erfolgreich mit der Ergebnismessung starten

Unsere Interpretation von Value-Based Healthcare (VBHC): Was ist das, kurz und bündig? Trotz aller Euphorie und Aufregung um VBHC, PROMs (Patient-reported outcomes measures) und PREMs (Patient-reported experience measures) ist die Umsetzung eines solchen Transformationsansatzes eine Herausforderung. VBHC ist ein theoretisches Konzept, dem ein systematischer Implementierungsansatz fehlt. Dieser Artikel fokussiert darauf, wie man die VBHC-Reise erfolgreich starten kann und Organisationen auf das gesamte Ergebnismanagement vorbereitet. Dieser Bericht basiert auf aktuellen Kundenprojekten in der Schweiz und den Niederlanden.

Ein Artikel von Dr. Margot Tanner, Koen Jansen und Francesca Severoni, Consultant bei walkerproject.  

Methoden

Die Implementierung von VBHC ist ein Veränderungsprozess, der ein hohes Maß an internem Engagement erfordert. Das Einbeziehen der Ärzte und der Führungskräfte ist entscheidend. Zu diesem Zweck wenden wir Lean-Methoden an (z. B. Gemba-Walks, Nemawashi) und folgen dem Design Thinking (DT)-Ansatz. Die Lean-Methode zur Umsetzung nachhaltiger Veränderungen hat sich im Gesundheitswesen weitgehend bewährt. DT gilt als eine der führenden Innovationsmethoden, um schnell innovative Lösungen zu entwickeln, die die Wertschöpfung maximieren. Entscheidend sind iterative Lernprozesse und die Co-Kreation von Prototypen mit einem interprofessionellen, hierarchieübergreifenden Projektteam.

Abbildung 1: Design Thinking Prozess
Abbildung 1: Design Thinking Prozess

Resultate

Damit die VBHC-Reise in Gang kommt und das wertschöpfende Rad sich dreht, wird das VBHC Ergebniserfassungssystem eingeführt. Dies ist der Kernmechanismus für die konsistente Erfassung und Berichterstattung von Ergebnissen der Gesundheitsversorgung.

Abbildung 2: Das Wertschöpfungsrad
Abbildung 2: Das Wertschöpfungsrad
Abbildung 3: Aufbau des VBHC-Ergebniserfassungssystems, des Kernmechanismus, um VBHC in der Organisation zu verankern
Abbildung 3: Aufbau des VBHC-Ergebniserfassungssystems, des Kernmechanismus, um VBHC in der Organisation zu verankern

Zu Beginn werden Gemba-Walks und eine gründliche Nemawashi-Analyse durchgeführt, um ein gutes Verständnis dafür zu bekommen, wie die Dinge heute funktionieren und wo die Lücken sind. Basierend auf diesen Erkenntnissen werden die vier Hauptkomponenten des VBHC-Ergebniserfassungssystems prototypisch erstellt:

  1. Aufbau des zentralen Datenmodells: Es wird ein Konsens hergestellt und eine gemeinsame Entscheidung mit dem medizinischen Team über die zu erfassenden relevanten Inputdaten (Patientencharakteristika, Gesundheitszustand, Behandlungsvariablen) und Ergebnisdaten (klinische Ergebnisse, patientenberichtete Ergebnisse, Prozessindikatoren) getroffen.
    Abbildung 4: Entscheiden Sie gemeinsam mit den medizinischen und pflegerischen Teams über das zu verwendende Ergebnisset (generisches Beispiel für Hüfte und Knie)
    Abbildung 4: Entscheiden Sie gemeinsam mit den medizinischen und pflegerischen Teams über das zu verwendende Ergebnisset (generisches Beispiel für Hüfte und Knie)

     

  2. Messung der Ergebnisse organisieren: Rollen und Aufgaben werden definiert und einem interprofessionellen Kernteam zugewiesen. Dieses Kernteam ist für die Erhebung der VBHC-Daten verantwortlich. Die Zusammenstellung dieses Teams und die Gewinnung der ärztlichen Führung ist ein entscheidender Moment im VBHC-Veränderungsmanagement.
    Abbildung 5: Erfolgsmessung organisieren
    Abbildung 5: Erfolgsmessung organisieren

     

  3. Integration der Ergebnismessung entlang des Patientenpfads: Basierend auf den Ist-Erkenntnissen werden die Ergebnisse akribisch in den Patientenpfad integriert (d.h. welcher Wert wird an welchem Touchpoint, wie oft, mit welcher Methode, von wem erhoben). Idealerweise werden gleichzeitig leistungsschwache Prozesse optimiert, um weiteren Wert zu generieren.
    Abbildung 6: Zuordnung & Definition von Berührungspunkten für Ergebnismessungen entlang des Patientenpfads
    Abbildung 6: Zuordnung & Definition von Berührungspunkten für Ergebnismessungen entlang des Patientenpfads

     

  4. Festlegung von IT-Werkzeugen für die Ergebnismessungen: Oft ist das aktuelle Datenhandling noch manuell oder fragmentiert in digitalen Silos. Ein umfassendes IT-Werkzeug für VBHC ist für die reibungslose und effiziente Ergebniserfassung, -analyse und -berichterstattung unerlässlich. Das Prototyping der Anforderungen an ein solches IT-Tool zusammen mit dem medizinischen und pflegerischen Personal stärkt den Einbezug durch die Ärzte und ihr multiprofessionelles Team um sie herum.

Fazit

Die Implementierung von VBHC erfordert eine erhebliche Bereitschaft zur Veränderung. Daher ist es entscheidend, genau darauf zu achten, was sie mit sich bringt und wie die VBHC-Reise begonnen wird. Die Entwicklung des Ergebniserfassungssystems, gemeinsam mit einem interprofessionellen Team, ist ein wirksamer Mechanismus, um die Organisation erfolgreich auf die Veränderung hin zu VBHC vorzubereiten. Im Einzelnen haben wir fünf wesentliche Erfolgsfaktoren identifiziert, die die Implementierung von VBHC-Ergebnismessungen in medizinischen Einrichtungen erleichtern:

  • Grund für Veränderungen: Die durch die Gemba-Walks und die Nemawashi-Analyse gewonnenen Erkenntnisse sorgen für das nötige Gefühl der Dringlichkeit für Veränderungen. Beispielsweise motiviert die Erkenntnis, wie fragmentiert die vorhandenen Daten über mehrere Schnittstellen hinweg sind, Maßnahmen zur Optimierung von Prozessen und zur Digitalisierung der Datenerfassung.
  • Engagierte Teammitglieder, die ermächtigt sind, zu liefern: Der DT-Ansatz sorgt für Begeisterung und Vertrauen in der Organisation.
  • Gemeinsame Entwicklung und Einsatz: Die gemeinsame Entwicklung führt zu stärkeren interprofessionellen Beziehungen und zur Zusammenarbeit zwischen traditionell getrennten Einheiten.
  • VBHC-Wissen und -Kompetenz: Entlang der anfänglichen Transformationsarbeit baut das interne Projektteam seine VBHC-Kompetenzen und sein Wissen aus. Dies legt den Grundstein für die selbst angetriebene kontinuierliche Verbesserung. Es erzeugt das Momentum für die Veränderung in Richtung VBHC-Kultur und -Haltung.
  • Solide und schnelle Entscheidungsfindung: Die enge Zusammenarbeit mit einem gut aufgestellten Lenkungsausschuss, der in der Anfangsphase mit der Entscheidungsfindung beauftragt ist, hilft dabei, schnell voranzukommen. Es fördert den Einbezug und garantiert, dass die Strategie von allen Beteiligten geteilt wird. Dies wiederum steigert die Motivation und die Bereitschaft zur Veränderung.
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