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Medizin der Zukunft – Best Practice aus Seattle

Im Mai besuchten Führungskräfte aus Schweizer Spitälern unter dem Motto „Lernen von den Besten“ führende Gesundheitsorganisationen im Grossraum Seattle. Dies im Rahmen der Studienreise von H+ Bildung. Vor Ort warfen die Teilnehmenden einen Blick in die Zukunft des Gesundheitswesens. Lesen Sie im ersten Teil dieser Artikelserie über Qualität und integrierte Gesundheitsversorgung.

BlickaufdieBuchtSeattle_Zukunftsmedizin

Füge keinen Schaden zu. Sicherheit und Qualität stehen zuoberst auf der Agenda der besuchten Spitäler: es gilt eine Nulltoleranz für vermeidbare, unerwünschte Ereignisse. Patientenalarmsysteme sind die Regel, die Mitarbeitenden sind sensibilisiert, Fehler proaktiv anzusprechen und denBehandlungsprozess falls notwendig zu unterbrechen. Das Seattle Children’s Hospital verbessert seine Qualität über standardisierte Behandlungspfade: für die häufigsten Diagnosen erarbeiten die Ärzte Standards, nach denen die Behandlung erfolgt. 60% der Patienten werden bereits gemäss „Standard Clinical Pathways“ behandelt. Audits stellen die Einhaltung der Standards sicher. Die Kosten für diese Anstrengungen sind hoch. Doch Fehler zu korrigieren ist weitaus teurer: vermeidbare, medizinische Fehler in Spitälern sind die dritthäufigste Todesursache in den USA – nach Herz- und Kreislaufversagen sowie Krebs. Wie hoch die Fehlerrate im Gesundheitswesen und die Kosten für deren Korrektur sind – diese Diskussion ist im Verlauf der Studienreise mehrfach entbrannt. Was klar wurde: Seit Virginia Mason die Qualität der Behandlung und die Sicherheit der Patienten als oberste Maximen formuliert hat, sind die Versicherungsprämien für Haftpflichtfälle um 74% gesunken.

10% der Gleichung. Integrierte Gesundheit ist nicht bloss ein Modewort: die besuchten Spitäler haben verstanden, dass die Behandlungen im Spital die Gesundheit der Gesamtbevölkerung nur geringfügig beeinflussen. 40% unseres Gesundheitszustandes gründet in unserem Alltagsverhalten: in der Folge arbeiten die Spitäler patientennah in Zusammenarbeit mit Hausärzten, Schulen und Gemeindeverwaltungen und beziehen sie konsequent in Prävention und Erstversorgung sowie Nachbehandlung ein. Die teure Spitalinfrastruktur ist jenen vorbehalten, die sie auch wirklich benötigen.

Lesen Sie im nächsten Teil über die beiden Themen Team-Medizin und das komplett unterschiedliche Führungsverständnis, welches die Medizin der Zukunft prägen wird.

Interessiert? Die Study Tours von H+ Bildung finden zweimal jährlich statt. Die nächsten Tours sind im November 2014 und im April 2015. Anmeldungen nimmt H+ Bildung entgegen. Weitere Informationen erhalten Sie von Micha Kämpfer und Daniel Walker.

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