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Erfolgsfaktoren und Fallstricke im Umgang mit Design Thinking im Krankenhaus

Design Thinking, Digitale Transformation, Innovation Leadership, Customer Centricity – Schlüsselkonzepte in aller Mundedie nun langsam aber sicher auch in der Krankenhauswelt Einzug halten. Wie geht das Gesundheitswesen mit digitalen Trends um? Wie treiben Krankenhäuser Innovation voran – nicht nur im medizinischen Bereich, sondern auch bei prozessualen Geschichten? Wie wird der Patient zum Kunden?

Dazu haben Dr. Christophe Vetterli und Katja Rüegg von walkerproject ein praxisnahes Kapitel im Buch Revolutionary Hospital  zur Wirkung von Simulationen und Prototyping auf die Innovationskraft im Krankenhausalltag verfasst. Das Kapitel bündelt die Erfahrung aus zahlreichen, jahrelangen Projekten, die mit Design Thinking die Vision von Patient First im Krankenhaus operationalisierbar machten.
 

Simulationen und Prototyping erhöhen das Innovationspotenzial und schaffen gleichzeitig die Grundlage für den Transfer ins Tagesgeschäft.

Unabhängig davon, ob ein Neubau geplant ist, ob die interprofessionelle Zusammenarbeit verbessert oder Prozesse patientenzentrierter werden sollen; Prototyping und Simulationen eignen sich für jede Art von Innovation – inklusive Change Management. Interdisziplinäre Design Teams gestalten von Beginn an eine gemeinsame Lösung. Architekten und Spitalplaner sind in der Entwicklung eng mit eingebunden und leiten  wichtige Inhalte für die Planung und Grundrisse ab. Prototypen werden von den zukünftigen Kunden – den Patienten – mehrfach getestet. Das Feedback wird bei der Weiterentwicklung berücksichtigt. Gemäss dem Entwicklungszyklus aus Design Thinking werden Prototypen iterativ weiterentwickelt und der Detaillierungsgrad des Prozesses / Produktes erhöht. Die Lösung kann ein komplett neuer Ablauf für den Empfang und die Triage eines Notfallpatienten sein, so dass dieser nach einer zehnminütigen Medizinischen Team Evaluation bereits von einem akut-ungeplanten zu einem geplanten Patienten mit klarem Behandlungsplan wird. Oder das Design Team gestaltet ein Zonenkonzept auf der Intensivstation mit Einzelpatientenzimmern, wobei die infrastrukturellen Inhalte für eine optimale Patientenbehandlung definiert werden.

Protoyping findet in einer Simulationszone fern vom Tagesgeschäft statt.

Ob in einem Zelt, einer leeren Industriehalle oder bspw. in einer ehemaligen Küche eines Krankenhauses, Simulationszonen lassen sich einfach und fast überall einrichten. Die Zone mit einigen Kartonschachteln, Pappwänden, ausrangierte Geräten und Möbeln bilden bereits die Basis, sozusagen den Nährboden für Innovation im Krankenhaus. In der Simulationszone wird der Alltag ausgeblendet. Hierarchien werden irrelevant,  denn jeder hat gute Ideen, nicht nur der Chef. Es geht darum, gemeinsam Lösungen zu finden, die für alle – Mitarbeitende und Patienten – eine Verbesserung hervorbringen. Durch den haptischen Aufbau von Prozessen, Räumen und Einrichtungen finden die interdisziplinären Teilnehmenden einer Simulation eine einheitliche Sprache und innovieren schnell und agil. Es können parallel konkrete Anforderungen an die zukünftige Infrastruktur oder auch an die IT formuliert werden. 
Gleichzeitig findet mit der Simulation ein Wandel statt, der anders nicht besser verankert werden könnte. Die Transformation geschieht von alleine, indem das Design Team seine „eigenen“ Lösungen verinnerlicht, nach aussen trägt und an Entscheidungsträgern und Mitarbeitenden vorstellt und erläutert. Schnell wird der Wunsch gross, in der Simulationszone erarbeitete Lösungen im Tagesgeschäft umzusetzen.
Doch so simpel es klingt, eine Simulationszone und ein bisschen Inhalt reichen für das Gelingen noch nicht aus. Es gibt Erfolgsfaktoren genauso wie  Fallstrickedie es zu beachten gilt. Diese werden im Kapitel zusammen mit erprobten Gegenmassnahmen vorgestellt.

Kontext zum Buch Revolutionary Hospital (Hrsg: Hornebner & Deges; 2018; Bibliomed)

Das im März 2018 erschienene Buch Revolutionary Hospital nimmt sich dem Thema Digitale Transformation und Innovation Leadership an und vergleicht frech innovative Startups wie AirBnB, Uber und Co mit der historisch gewachsenen hierarchisch und bürokratisch geprägten Krankenhauswelt. 
Die Inhalte sind breit aufgestelltvom Smart Hospital 2025 über die digitale Patientenkarriere bis hin zur Innovationsförderung mittels Design Thinking werden verschiedenste Themen angesprochen.
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