Das dominante Design des herkömmlichen Patientenzimmers
Auch wenn Sie noch nie als Patientin im Spital waren, Sie kennen die Grundkonfiguration, das dominante Design eines Patientenzimmers, denn Sie waren sicher schon einmal Gast in einem Hotel. Sie betreten das Hotelzimmer und gleich linker- oder rechterhand befindet sich das Badezimmer, kopfseitig zum Gästebett. Beim klassischen Patientenzimmer ist es nicht anders. Das hat gute funktionale Gründe. Das Reinigungspersonal kann diskret den Raum betreten und die Nasszelle reinigen. Der Gast oder die Patientin ist geschützt vom direkten Blick der eintretenden Person. Als Besucher platzt man nicht gleich in den Ort des Geschehens.
Das dominante Design eines Patientenzimmers
Doch ist dies, was für den Hotelgast gelten mag, gleichermassen sinnvoll für den Patienten?
Der Sichtschutz, den das Badezimmer in der herkömmlichen Konstellation zur Flurseite hin bietet, hat seinen Preis. In einem Patientenzimmer tangiert er sowohl die Patientensicherheit wie auch die sinnvolle Nutzung der zur Verfügung stehenden Fläche für die medizinische Betreuung.
Das Badezimmer verdeckt den direkten Blick der Pflegeperson auf den Patienten. Dieser ist vielleicht gerade dabei, zu stürzen oder hat Atemnot. Es verlängert die Wege, bis die Pflegeperson am Patientenbett steht. Es schafft Leerfläche beim Eingang, die nicht anders sinnvoll genutzt werden kann.
Der Weg zu einem anderen Patientenzimmer
Was, wenn dieses dominante Design des Patientenzimmers hinterfragt und verlassen wird? Wir haben dies über die Gestaltung von anfassbaren Prototypen mit einem Design Team aus Pflegenden, Ärzten und Physiotherapeuten getan. Gemeinsam entwickelten wir in einem iterativen Prozess mehrere Alternativen alsPrototypen:Was, wenn die Nasszelle fussseitig an die Fensterfront verlagert wird? Unmöglich, sagten die einen. Die teuerste Fläche für jenen Ort, der am meisten Diskretion fordert! Clever, meinten die anderen, das gibt Luft, anders zu arbeiten. Wir testeten die verschiedenen Prototypen mit den Patienten. Am Ende überzeugte ein neues Design.
Das neu entwickelte Design eines Patientenzimmers
Das Behandlungsteam hat am Eingang nun besseren Zugang zum Patienten. Das neue Design gibt Fläche frei für eine unbehinderte Zone am Eingang für das Behandlungsteam. Es erlaubt den direkten Blick auf den Patienten, kürzt die Wege zum Patientenbett, schafft Raum für die Mobilisierung und unterstützt effiziente Prozesse bei der Behandlung am Patientenbett. Die Patientin erreicht mit wenigen Schritten und ohne Körperdrehung unbehindert vom Fussende des Betts die Nasszelle. An der Fensterfront bleibt nach wie vor genügend Platz für eine Angehörigen- resp. Besucherecke, an der man sich auch tagsüber aufhalten kann. Der Blick der Patientin kann vom Bett unbehindert sowohl ins Freie wie auch Richtung Flur wandern.
Design Thinking als Weg, anders zu denken.
Es ist nicht einfach, sich von einem dominanten Design zu lösen. Unser Design Thinking Ansatz kann dabei helfen. Die interprofessionelle Gestaltungsarbeit über greif- und testbare Prototypen galt als einer der Schlüssel, das Design Team innovativ werden zu lassen. Was zu Beginn unmöglich war, überraschte am Ende mit einer innovativen und flächenwirtschaftlichen Lösung, die sowohl sicher war, effiziente Behandlungsprozesse unterstützte, Bewegungsfreiheit um das Patientenbett schaffte und rundum zufriedene Designer wie Patienten in der Simulation hinterliess.
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