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Karolinska

Walk-In Day 2018: Patient First am Neuen Karolinska Universitätsspital in Stockholm

Der WID 2018 lud eine hochkarätige Delegation aus Entscheidungsträgern der obersten Spitalebenen von führenden Krankenhäusern aus der Schweiz, Norwegen, Österreich und Schweden nach Stockholm ein. Im Rahmen dessen wurde u.a. das Nya Karolinska Solna (NKS) besucht – es gilt als ein Referenzbeispiel für radikale Transformation in Organisation und Bau.

Mit dem Leitmotiv „Transform – don’t transfer“ stiess das Karolinska University Hospital eine Transformation an, die weit über die Dimension eines Neubaus hinausgeht. Die Art zu arbeiten und zu führen wird radikal verändert, basierend auf value-based healthcare und dem damit einhergehenden Verständnis einer integrativen Versorgungslogik. Das Universitätsspital ist ein Teil des Gesundheitssystem der Region Stockholm. NKS konzentriert sich klar auf die hochspezialisierte Medizin. Notfall-Patienten werden bspw. im Karolinska aufgenommen, wenn sie das hochspezialisierte Umfeld benötigen. Die anderen Patienten werden adäquat in 16 niedergelassenen Notfall-Zentren bzw. Spitälern behandelt. Die unterschiedlichen Leistungsanbieter greifen ineinander und haben klare Rollen und Aufträge.

 

Patient First – der Patient an erster Stelle prägte die Transformation und war der Startpunkt, um die neue Organisationslogik zu definieren. NKS startete konsequent mit dem Patienten und der Definition von je rund 200 Patientenflüssen für Erwachsene und Kinder. Sie definierten abhängig von Patientenbedürfnissen übergeordnete Kategorien, die mehrere Patientenflüsse zusammenfassen. Die Kategorien liessen sich schlussendlich in 7 zentrale Themenbereich wie bspw. Krebs oder Mutter & Kind bündeln.

 

Die Führungsrollen wurden für die neue Organisationsform neu besetzt und die bereits vorhandenen Führungspersonen mussten sich für die neuen Rollen bewerben. Das Resultat: Rund 1/3 der Besetzung kam von ausserhalb; 1/3 aus dem früheren Karolinska, jedoch ohne ähnliche Führungserfahrung und 1/3 war bereits mit ähnlichen Führungsaufgaben im Karolinska betraut. Dieser Mix sei zentral, um den Wandel in Richtung zukünftiges Organisationsmodell zu ermöglichen. Die „Patient Flow-Captains“ verantworten die rund 400 Patientenflüsse. Sie ermöglichen die Leistungserbringung der Spezialitäten entlang eines am Krankheitsbild orientierten Patientenflusses, bspw. für Patienten mit Rheumatologischer Arthritis. Die Konsequenz: eine Auflösung der Kliniken hin zu Patientenflüssen. Dies schafft die Basis, damit die richtige Spezialität zum richtigen Zeitpunkt den Patienten erreicht. Alles andere sei gemäss Karolinska „old-school“ und nicht mehr patientengerecht.

Die neue Organisationsstruktur lässt sich an der neuen Infrastruktur erkennen: Die Gesamtfläche verteilt sich nun nicht mehr auf rund einem Kilometer Länge und über 40 Gebäude. Die Leistungen sind auf rund 330’000qm innerhalb eines Radius von rund 250m gebündelt. Die Gebäudestruktur bildet die Patientenflüsse für die rund 1.6 Mio. Patientenbesuche pro Jahr ab und integriert dort wo nötig die Forschung und Lehre. Nur wenn Gebäude, Strategie und Organisation zusammenspielen, kann NKS seinen Auftrag optimal erfüllen: hochspezialisierte Medizin zu erbringen, die künftigen Spezialisten universitär auszbilden und in der Forschung international führend zu sein.

Der Besuch bei NKS inspirierte. Die Radikalität in der Transformation hin zu „Patient Zuerst“ verdient allergrössten Respekt.

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